Bei Energieversorgern Reisen kaufen

Der DRV wehr sich vehement gegen eine Unsitte. Branchenfremde Unternehmen verkaufen Urlaubsreisen zu Dumpingpreisen, indem sie auf den gezahlten Preis Rückvergütungen gewähren. Zunächst waren es Geldinstitute, die so offensichtlich Kundenpflege betrieben, inzwischen sind es Elektrizitäts- und Wasserwerke. Erwischt wurde jetzt ein kommunaler Energieversorger in Hessen. Dessen Kunden buchen ihren Urlaub über die Website des Unternehmens und erhalten nach Ende der Reise 6% des Reisepreises zurückerstattet.

Der Deutsche ReiseVerband (DRV) sucht das persönliche Gespräch, um die fatalen wirtschaftlichen Folgen für Reisebüros aufzuzeigen. Der jüngste Fall ist besonders brisant, da Städte und Gemeinden Eigentümer des Energielieferanten GGEW (Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG) mit Sitz im südhessischen Bensheim sind. Noch brisanter: Der Bürgermeister von Bensheim ist zugleich der Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens. Um die Sache kümmert sich Angelika Hummel, DRV-Vorstandsmitglied und Vorsitzende des DRV-Ausschusses Mittelstand/Touristische Reisebüros. „Es kann doch nicht sein, daß ein Bürgermeister ... inhabergeführte Reisebüros in seiner eigenen Kommune schädigt“, kritisiert Hummel. Die Antwort des Bürgermeisters steht noch aus, aber der Energieversorger hat sich zu Wort gemeldet und die Gewährung von Rückvergütungen mit eigenen Schwächen im Wettbewerb begründet. In kurzen Worten: Die Reisebüros kaufen keinen Strom beim kommunalen Unternehmen, sondern suchen sich den günstigsten Anbieter, deshalb könne man wie geschildert verfahren. „... Da Sie Ihre Mitglieder nicht verpflichten können, bei dem jeweiligen kommunalen Energieversorger ihre Energie zu beziehen, haben Sie sicher Verständnis dafür, daß wir die Angebote unseres GGEW Premium-Club nicht reduzieren können“, begründet das Unternehmen sein Vorgehen.




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