Amadeus und HRS gehen zusammen

Durch eine strategische Partnerschaft mit der Amadeus IT Group werden mehr als 50.000 Hotels, die bisher ausschließlich über HRS verfügbar waren, auch über GDS (Global Distribution System) buchbar. HRS wird nach eigenen Angaben so zum größten Content-Lieferanten von Amadeus.

Amadeus hat mit der Integration des HRS-Contents in das Vertriebssystem begonnen. Bis zum zweiten Quartal 2012 werden Unternehmen und Reisebüros Zugriff haben entweder über Amadeus e-Travel Management, ein online Geschäftsreisesystem, das weltweit bei 5.200 Unternehmen im Einsatz ist oder über eine Vertriebsplattform der Reisebüros.

Mit der direkten Anbindung von HRS an das globale Distributionssystem können Hotels ihre Distributionskosten um mehr als 10% gegenüber herkömmlichen Lösungen senken, sagt HRS. Neben der an die Kölner abzuführenden Provision fallen keine weiteren Gebühren für den Hotelier an. „Durch die Partnerschaft erweitern wir die Reichweite unserer Hotelpartner signifikant und steigern ihr Buchungsvolumen,“ sagt HRS Geschäftsführer Tobias Ragge




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Da hat der Marco Nussbaum recht. Der Aufschrei ist ein bißchen so, wie wenn man im Privatleben über den Partner schimpft, verlieren will man ihn nicht. Darauf deuten auch alle Bemühungen hin, ein eigenes Reservierungsportal zu schaffen. Wenn es um das Eingemachte geht, vertraut man lieber denjenigen, welche die Buchungen brachten. Sie werden es wohl auch weiterhin tun, wenn auch zu höheren Kosten.



Die Erhöhung der Provision von HRS auf 15 Prozent lässt wieder einen Aufschrei durch die Hotelleriewelt gehen. Es zeigt, wie rigoros starke Player vorgehen und wie wehrlos die Hoteliers sind. Vielen von ihnen ist die Kontrolle über die Distribution doch schon lange abhandengekommen. Doch wie sieht die Lösung aus? In Österreich diskutieren Hotellerie-Vertreter derzeit über die Einführung einer eigenen Buchungsplattform, damit das Geld bei den Hotels bleibt und nicht an Dritte fließt. Die Schweiz hat bereits ein solches Projekt mit myswitzerland.com ins Leben gerufen. In Deutschland diskutierten Hoteliers schon Anfang 2000 mit der IHA darüber, scheiterten aber aus Uneinigkeit und Angst vor Schritten seitens der OTAs. Und gerade vor wenigen Tagen haben amerikanische Hotelgesellschaften ihr eigenes Buchungsportal Roomkey.com für den US-Markt gegründet. Dieser Versuch ist noch nicht ausgereift, zeigt aber wie ernst das Thema – nicht nur hierzulande – genommen wird. Eins ist zumindest sichtbar: Die Hoteliers setzen sich zur Wehr. Und das ist ein gutes Zeichen, nur leider viel zu spät. Schaut man sich die Vielzahl von Statements, Verbandstagungen und Kongressen zu dem Thema an, muss man sich doch wirklich über die Branche wundern. Ich bleibe dabei, es ist erstaunlich, was man alles erreichen kann, wenn es egal ist, wer die Anerkennung dafür erntet. Oder anders: Der Hotelbranche ginge es besser, wenn alle Beteiligten ihr Ego besser im Griff hätten.

PS: Beim Deutschen Hotelkongress am 30./31.01.2012 in Berlin steht unter anderem das Top Thema „Social Media in der Praxis" auf der Agenda, mit vielen wichtigen Referenten. Auf der Facebook-Fanpage von HRS habe ich zu dem Thema der Kommissionen aber nicht einmal 10 Posts von Hoteliers gelesen. Die ING DiBa hatte nach ihrem Werbespot innerhalb von 2 Wochen, über 1.400 Posts mit rund 15.000 Kommentaren. Noch Fragen zur Durchschlagskraft und einheitlichen Vorgehensweise der Hotellerie?


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