Low-Cost nicht unbedingt preiswert

Auf den kurzen bis mittleren Distanzen bestimmen sie, wo es langgeht. Auf der Langstrecke hat sich das Low-Cost-Konzept bislang nicht durchsetzen können. Äußerungen von Michael O'Leary, man werde demnächst die Passagiere umsonst transportieren, sind da nicht ganz ernst zu nehmen. Aber mit der Lufthansa-Tochter Eurowings, der isländischen Wow Air und Norwegian sind drei Billigflieger angetreten, die vor allem den nordamerikanischen Kontinent und einige touristische Ziele in der Karibik, in Südostasien und im Indischen Ozean anfliegen. Ein kurzer Test zeigt: ja die Einstiegspreise der neuen Mitbewerber sind weit unter den günstigsten Buchungsklassen der Linienflieger

So fliegt Eurowings von Köln-Bonn für € 299,- Puerto Plata in der Dom. Republik, ab € 390,- nach Bangkok und für € 464,- auf die thailändische Ferieninsel Phuket. Norwegian startet von Berlin für € 359,- nach Orlando in Florida und für € 418,- nach Oakland.

Doch die Preise sind mit Vorsicht zu genießen: Wer mit Handgepäck nicht auskommt (10 kg bei WOW Air und Norwegian, 8 kg bei Eurowings) und einen Koffer aufgibt, muss pro Flug € 60,- bis € 120,- zahlen und liegt spätestens dann auf dem Niveau herkömmlicher Linienflüge. Auch Bordverpflegung und Sitzplatzreservierung sind gesondert berechnet. Ein echtes Schnäppchen schlägt nur, wer sehr früh bucht, mit wenig Gepäck auskommt und Butterbrote dabei hat. Das ist allerdings auch schon oft auf der Mittelstrecke nötig.
Quelle: Nah Nr. 02/17




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