Ob die Lufthansa die AUA kriegt, bleibt ungewiß

Zwar hat der Aufsichtsrat der Lufthansa dem Kauf der österreichischen Fluglinie zugestimmt, und am Freitag, dem 05.12.08, soll der Verkauf offiziell besiegelt werden: Zuerst ist dazu eine Aufsichtsratssitzung der ÖIAG, die den von ihr gehaltenen 41,6%en Staatsanteil an der Airline abgibt, vorgesehen, danach wird der Kaufvertrag unterschrieben. Die Übernahme der AUA erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der EU.
Wie der online Dienst des in Wien erscheinenden Wirtschaftsblatts meldet, gibt es gleich mehrere Punkte, wo die Sache schief gehen könnte: Die EU muß dem Schuldennachlaß in Höhe von € 500 Mill. zustimmen, außerdem hat die Fluggsellschaft Air France/KLM kritisiert, daß ihr nicht dieselbe Information wie der Lufthansa zugänglich gewesen sei. Wie es außerdem heißt, ist Ryanair mit dem Schuldenerlass nicht einverstanden und will dagegen bei der EU vorgehen.
Da die EU-Prüfung bis zu einem halben Jahr dauern kann, will nun die Opposition diese Zeit nutzen, den von SPÖ und ÖVP abgesegneten AUA-Verkauf noch zu kippen. Die Einsetzung eines parlamentarischen Unterausschusses des Rechnungshofausschusses ist beschlossen Das Gremium, soll u. a. prüfen, inwieweit „die 500 Millionen Euro Steuergeld zweckentsprechend eingesetzt werden und warum Ex-Finanzminister Wilhelm Molterer plötzlich von einer Stand alone-Strategie für die AUA auf den Verkauf umschwenkte.
Unabhängig von den Querelen in Wien hat die Lufthansa in Italien eine eigene Fluglinie vor. Anfang 2009 soll eine eigene Gesellschaft mit neuer Marke gegründet und ein italienisches Air Operator Certificate (AOC) beantragt werden.
„Mit Lufthansa Italia positionieren wir uns in einem bedeutenden und nachfragestarken Markt, der auch künftig hohe Wachstumschancen verspricht. Wir bieten unseren italienischen Kunden ein umfangreiches Streckennetz aus Norditalien zu attraktiven Zielen in Europa", so Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG. „Mailand und die Region Lombardei gehören zu den wirtschaftlich bedeutendsten und stärksten Regionen Europas. Es ist wichtig, daß diese durch ein gutes Streckennetz mit Europa verbunden ist...“
Man reagiert damit aber auch auf die Malaise um die Altitalia, die ihr Angebot an Diensten stark eingeschränkt hat.




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