Fipronil ist immer noch akut

Mit dem auf Insekten wirksamen Schadstoff Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden sind erneut im deutschen Einzelhandel gelandet. Betroffen sind sechs Bundesländer, wie das niedersächsische Landwirtschaftsministerium in der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Rund 73.000 Eier seien in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen, Bayern, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen in den Verkauf gelangt. Die Rücknahme der Eier wurde veranlaßt.

Eine Gesundheitsgefahr für die Verbraucher gibt es nach Einschätzung der Behörden nicht. Welche Supermärkte betroffen sind, wird nicht erläutert. Die Überwachungsbehörden kontrollierten die Rücknahme, heißt es.

Nach der illegalen Verwendung des Wirkstoffs Fipronil bei der Schädlingsbekämpfung hat die Europäische Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten ein Ad hoc Programm initiiert. Eier und Geflügelfleisch/-fett wurden auf Fipronil und 67 andere Stoffe (Akarizide und Biozide) untersucht, bei denen eine mögliche illegale Anwendung, insbesondere zur Bekämpfung der roten Vogelmilbe, denkbar ist. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin mitteilt, wurde in 92 % der untersuchten Proben kein Fipronil nachgewiesen. Von den positiven Proben überschritt keine die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als potentiell gesundheitlich bedenklich angesehenen Fipronilgehalte.

In Deutschland haben die für die Lebensmittelüberwachung zuständigen Behörden in den Bundesländern im Rahmen des EU Ad hoc Programms insgesamt 2.149 Proben genommen und dabei 16.672 Analyseergebnisse erzielt. Bei 8 % der Lebensmittelproben konnten Fipronil-Rückstände nachgewiesen werden.

1.441 Hühnereier wurden bundesweit für das Ad hoc Programm auf Fipronil untersucht. In 7 % der Proben (103 Eier) konnte der Wirkstoff nachgewiesen werden. In 4 % der Proben (57 Eier) überschritt der Fipronilanteil den gesetzlich vorgeschriebenen Rückstandshöchstgehalt von 0,005 mg/kg. Der höchste gemessene Fipronilgehalt betrug 0,45 mg/kg. Keine der Proben überschritt den vom BfR als potentiell gesundheitlich bedenklich angesehenen Wert für den Verzehr bei Eiern von 0,72 mg/kg.

Außerdem wurden Muskulaturproben von Masthähnchen und ‑hühnern sowie von Legehennen (Suppenhühnern) untersucht. Bei den Masttieren konnte lediglich in vier von 161 Proben (2 %) Fipronil gefunden werden. Keine der Proben überschritt den geltenden Rückstandshöchstgehalt von 0,005 mg/kg. Bei den Suppenhühnern wurde in 21 von 90 Fällen (23%) Fipronil nachgewiesen. 9% der Proben (8) überschritten den Höchstgehalt. Jedoch lag selbst der höchste nachgewiesene Fipronilgehalt mit 0,175 mg/kg weit unterhalb des vom BfR als potentiell gesundheitlich bedenklich angesehenen Wertes für den Verzehr von Hühnerfleisch von 0,77 mg/kg.

Bei der Analyse vereinzelter Proben von Eiklar, Eidotter und Suppenhühner-Fett betrug der höchste hier gemessene Fipronilgehalt 0,053 mg/kg.

Die Bewertungen der Fipronilgehalte des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) beziehen sich auf die akute Referenzdosis (ARfD). Laut BfR ist nach derzeitiger Datenlage und wissenschaftlichem Kenntnisstand eine gesundheitliche Gefährdung unwahrscheinlich, solange die maximale tägliche Aufnahmemenge unterhalb der ARfD bleibt.

Wie es kommentierend zu der jetzigen Kontaminierung heißt, ist es offensichtlich nicht gelungen, den Stall, in dem sich die Hühner aufhielten, welche die belasteten Eier legten, vollständig von Fipronil zu säubern.




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