Vapiano-Kapital verliert die Lust

Der Vorstand der Vapiano SE verkündet gemeinsam mit der vorläufigen Insolvenzverwalterin Dr. Ruth Rigol, das Unternehmen solle verkauft werden. Man denke, dass dies noch im Mai erfolgreich abgeschlossen sein könne. Die Franchise-Restaurants (insbesondere in Deutschland) werden nicht in den Verkaufsprozess einbezogen.

Darüber hinaus führt das Unternehmen einen separaten Verkaufsprozess für die Vapiano-Tochtergesellschaften in Frankreich und Luxemburg. Verhandlungen mit potentiellen Investoren befinden sich den Angaben entsprechend in einem fortgeschrittenen Stadium, und eine Unterzeichnung des Kaufvertrags wird voraussichtlich bis Ende Mai 2020 erfolgen, heißt es in einer Mitteilung. Die Tochtergesellschaften in Frankreich und Luxemburg befinden sich nicht in einem Insolvenzverfahren.

Der Caterer der Österreichischen Bundesbahnen, Josef Donhauser, übernimmt zwölf Standorte von Vapiano in Österreich. Nach Informationen der Nachrichtenagentur APA sollen zehn Standorte komplett und zwei Standorte mehrheitlich zum „DoN-Catering“ genannten Unternehmen kommen. Bis zu vier Vapiano-Standorte könnten aufgegeben werden. Das Linzer Restaurant ist nicht von der Akquisition betroffen, da hier ein Franchisenehmer handelt.

Die Donhauser-Gruppe, deren Alleineigentümer Donhauser ist, zählt rund 1.300 Beschäftigte und setzte im vergangenen Jahr € 80 Mio. um.

Vapiano Österreich hatte im Zuge der Insolvenz der Vapiano S.E. ebenfalls Insolvenz angemeldet. Die insolvenzrechtliche Genehmigung der Akqisition steht noch aus. Durch die Übernahme können 500 Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Schon erstaunlich, dass die Anteilseigner von Vapiano die Lust verloren haben. An sich war das Geschäftsmodell gut, aber es funktioniert eben nur, wenn man es durchhält und natürlich sich nicht auf Franchisenehmer stützt, die man melkt.

Da werden einige Leute, die das Geschäft aufgebaut und finanziert haben und die zur Creme à la Creme der deutschen Wirtschaft gehören, viel Geld verlieren, aber auch der Streubesitz, der beim Börsengang auf die Zukunft des Geschäftsmodells setzte.

Kurz vor dem jetzigen Ausverkauf rühmte man sich noch, auf fünf Kontinenten mit 200 Restaurants zu sein.




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