Österreich entlastet Gastronomie

Die Eckpunkte eines „Wirtshauspakets“ im Umfang von € 500 Mio. werden von der Regierung in Wien angekündigt. Damit sollen Lokale und Restaurants entlastet werden, die bekanntlich am 15.05.20 wieder öffnen, auch die Hotellerie, die Ende des Monats folgt.

Das „Wirtshauspaket“ reicht von der Senkung der Mehrwertsteuer für alkoholfreie Getränke von 20% auf 10% (ab Juli) und eine Abschaffung der 2014 eingeführten Schaumweinsteuer, außerdem Mittel, um Gasthäusern im ländlichen Raum das Überleben zu sichern.

Laut Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) kommt die Entlastung 41.000 Betrieben zugute, rund 145.000 Mitarbeiter werden von Hilfsmaßnahmen profitieren. Die Betriebe seien dazu aufgerufen, die Entlastungen nicht an die Gäste weiterzugeben, sondern die Preislisten unverändert zu lassen, um Ausfälle durch das geringere Platzangebot durch die Sicherheitsabstände zumindest in Teilen zu kompensieren.

Steuerlich erleichtert wird laut Finanzminister Blümel künftig die Einstellung von Aushilfskräften. Essensgutscheine für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden für die Unternehmen bis 8,-€ steuerfrei sein. Außerdem sollen Pauschalierung und steuerliche Absetzbarkeit von Geschäftsessen verbessert werden. Allein die Halbierung der Umsatzsteuer auf alkoholfreie Getränke bringe den Gastronominnen und Gastronomen eine Entlastung von € 200 Mio., so Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP). Nach seiner Beispielrechnung der Regierung zahlt ein Gasthaus mit Umsatz in Höhe von € 160.000 aktuell € 6.260 Steuern. Künftig seien es € 2.390,- (auf den Umsatz).

Die Oppositionsparteien im Nationalparlament finden die Maßnahmen nicht ausreichend, bis beschämend. Wie die Agenturen melden, hat die Partei NEOS (rechtsliberal) das Paket als einen „Tropfen auf heißem Stein“ bezeichnet. Ihr Wirtschafts- und Tourismussprecher Sepp Schellhorn: „Es ist so, als würde man einem schweren Allergiker ein Taschentuch reichen. Das Problem der Gastronomie seien überbordende Auflagen und Regulatorien, Bürokratiewahnsinn. „Was die Regierung jetzt macht, ist maximal eine Symptombehandlung. Es braucht aber endlich Reformen im System, damit die heimische Gastronomie wieder selbst Rücklagen bilden, überleben und aus der Krise kommen kann“, so Schellhorn.

Anmerkung der Reaktion: Du glückliches Austria hast es besser. In Deutschland wird lediglich die Mehrwertsteuer auf den Verzehr von Speisen in der Gastronomie und Hotellerie – für ein Jahr – von 19% auf 7% gesenkt, wobei dann noch unsicher ist, ob der Kaffee zum Frühstück nicht doch mit 19% zu versteuern ist.




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