Die Angst des Kaninchens vor der Schlange

Während es zu Beginn der Corona-Krise jede Menge Stellungnahmen der Touristik- und Hotellerie-Verbände und Forderungen an die Politik gab, ist es inzwischen etwas stiller geworden. Man versucht, mit den Restriktionen klar zu kommen, setzt die als „Corona-Schutzmaßnahmen“ apostrophierten Kontrollmechanismen um, auch um auf jeden Fall einen neuerlichen „Lockdown“ im Herbst dieses Jahres zu verhindern. Das hat die Branche übrigens auch im vergangenen Sommer getan, vergeblich, wie man weiß.

Jetzt meldet sich BVMW-Chefvolkswirt Dr. Hans-Jürgen Völz - Foto oben - zu Wort: „Vor der Corona-Pandemie und den damit verbundenen, unverschuldeten Umsatzeinbrüchen trug die Tourismuswirtschaft mit über vier Prozent zur gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland bei. Damit dieser wichtige Wirtschaftszweig mit seinen vielen kleinen und häufig familiengeführten Unternehmen auch in Zukunft so erfolgreich agieren kann, ist die Politik gefragt. Sie muss die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um die Entwicklungsmöglichkeiten der mittelständischen Reisebranche zu sichern.“

Doch nicht nur die Maßnahmen, die erlassen wurden, um das Infektionsgeschehen einzudämmen stelle die Branche vor große Herausforderungen. Hinzu kommen Entwicklungen wie der gravierender werdende Fachkräftemangel und der Umbau der Wirtschaft, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Um diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können, hat der BVMW einen Zehn-Punkte-Plan für resiliente Strukturen in der Tourismuswirtschaft entwickelt. Drei Ansätze sind dabei von besonderer Bedeutung:

1. Angesichts des Fachkräftemangels muss den Unternehmen mehr Flexibilität bei der Ausgestaltung ihrer Personalplanung eingeräumt werden.
2. Die Tourismusbranche benötigt gezielte Unterstützung bei der Bewältigung der Transformation hin zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Tourismus.
3. Tourismusbetriebe brauchen weiterhin Hilfen bei der Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Mehr als ein Jahr eingeschränkte Öffnungsmöglichkeiten und weiterhin bestehende Sicherheitsmaßnahmen wirken sich negativ auf die Zukunftsperspektive vieler Betriebe aus.




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