Wie ein Hotel Zukunft findet

The Wellen am Abend

Als 2017 das Hyatt House an der Düsseldorfer Mühlenstraße aufging, war das zwar ein neuer Wettbewerber auf dem Markt für Hoteldienstleistungen in der Landeshauptstadt, aber die etablierten Luxushotels brauchten ihn nicht zu fürchten, obwohl in seinem Namen Hyatt vorkam. Das hat sich inzwischen geändert. Die Betreiber, die InTown Hospitality GmbH, haben Namen und Zweckbestimmung geändert und sehen sich nun in Konkurrenz mit den drei oder vier Hotels am Platz in diesem Segment, wobei die Reputation, die Hyatt weltweit und im Düsseldorfer Hafen genießt, natürlich hilfreich ist, denn nun ist The Wellem – so der Name – Mitglied in der „The unbound Collection by Hyatt“ in Deutschland.

Das allein macht den Braten natürlich noch nicht schmackhaft. Dafür braucht es schon ein Alleinstellungsmerkmal, und das lag sozusagen vor den Füßen.
Die Herberge mit 102 Zimmer und Suiten mit voll eingerichteten Küchen, offenen Wohnräumen und allem, was man für den Alltag benötigt im denkmalgeschützten Teil des ehemaligen Düsseldorfer Amtsgerichts. ist nach Jan Wellem benannt, der Düsseldorf zusammen mit seiner zweiten Frau Anna Maria Luisa aus dem Haus Medici in der Mitte des 18.Jahrhunderts zu einem Zentrum für Kultur und bildende Kunst machte. Als Hommage an seinen Namensgeber beherbergt The Wellem eine beeindruckende Sammlung zeitgenössischer Kunst, die im gesamten Gebäude und in den Suiten ausgestellt ist. Dazu zählen Werke international bekannter Künstler wie Jeff Koons, HA Schult und Julian Schnabel. Wer hier zu Gast ist, hat die Möglichkeit, sich exklusiv von einem privaten Art Concierge begleiten zu lassen, der die einzelnen Kunstwerke vorstellt und sie – falls das die Absicht des Aufenthalts ist - auch beim Kauf berät. Der Art Concierge bietet zudem Führungen durch die nahe gelegenen Museen und Kunstgalerien einschließlich der Kunstsammlung K20 und der Kunstakademie der Stadt Düsseldorf.

Die Kooperation mit der Kunstszene – hier spielt die nahe Galerie Geuer & Geuer eine besondere Rolle - ist inzwischen so intensiv geworden, dass sich Max Buschhüter, „Director of Sales & Marketing“ hat etwas einfallen lassen, das mindestens erwähnenswert ist. Er will die dem Haus verbundenen bildenden Künstler dazu animieren, Kunstwerke exklusiv für Gäste des Hauses zu schaffen. Die werden dann vier Mal dupliziert und in einer Marketingaktion in ein Wochenendarrangement eingebettet, das für Leute ist, die dafür ab €20.000,- ausgeben wollen. Darin enthalten ist alles, was man in einem Luxushotel erleben kann, inklusiv der Begegnung mit dem Künstler, der die Werke schuf und sie natürlich persönlich aushändigt. Marc Buschhüter ist sicher, dass es dafür einen Markt gibt.

Wie jedes Hotel der unbound Collection by Hyatt, spiegelt auch The Wellem die individuelle Historie einer Location wider und bewahrt ihr Erbe. Der ab1913 im neobraocken Stil erbaute Palast in dem sich die Herberge befindet, war ursprünglich ein Gerichtsgebäude und der Sitz des ehemaligen Amts- und Landgerichts Düsseldorf. Es war damit Schauplatz für einige bedeutende historische Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Im Laufe der Jahre wurde der denkmalgeschützte Justizpalast kontinuierlich restauriert und der Original-Charakter des Gebäudes erhalten. Das Design von The Wellem kombiniert Stil mit Flair, so etwas verbindet die historische und die moderne Seite Düsseldorfs.

Das Haus ist auch Kopf des mittlerweile komplett revitalisierten Andreas Quartier – benannt nach der gegenüberliegenden Andreas Kirche – in dem die Eigentümerin des Hotels, die Frankonia Eurobau AG, Wohungen errichtet und verkauft hat, Serviced Apartments betreibt und Restauration an die InTown Hospitality GmbH verpachtet hat. Dazu zählt auch ein Bistro mit Eventlocation an der Ratinger Straße, das Frank’s, dessen Wiedereröffnung nun ansteht, wofür noch ein schmissiges Konzept gesucht wird.

General Manager von allem ist Till Westheuser, der zuvor bei Kempinski im Taschenberg Palais war. Von NFh befragt, wie lange er denn in Düsseldorf bleiben wolle, sagt, bis alles erledigt sei und business as usable.




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