Neues Geschäftsfeld für die DUH
Die Deutsche Umwelthilfe hat ein neues Geschäftsfeld entdeckt. Nachdem Feinstaubverstöße weitgehend abgearbeitet sind, wendet sie sich jetzt der Mehrwegangebotspflicht zu, welcher der Food&Beverage-Branche seit Anfang des Jahres unterworfen ist. Die DUH hat nach eigenen Angaben 16 große To-go-Anbieter „unter die Lupe“ die Lupe genommen, in einer ersten Aussendung war von „Kontrolle“ die Rede. Verstöße gegen die Mehrwegangebotspflicht hat sie bei mehr als jedem dritten Testbesuch festgestellt
„Millionenschwere Konzerne und Franchise-Händler der Ketten Starbucks, Edeka, Rewe, Cinemaxx und Backwerk verstoßen teils eklatant gegen die seit Jahresbeginn geltende gesetzliche Mehrwegangebotspflicht“, heißt es. Insgesamt sind 10 der 16 kontrollierten Ketten betroffen. Gegen Unternehmen beziehungsweise Franchise-Händler der genannten Firmen hat die DUH juristische Verfahren gestartet, um die Wiederholung der festgestellten Verstöße auszuschließen.
Bei den Testbesuchen wurde das verpflichtende Angebot von Mehrwegbechern, -essensboxen und –deckeln beobachtet. Da das Gesetz neben den Angebotspflichten auch die Information der Kundschaft zum Mehrwegangebot vorsieht. Dagegen wurde noch weit umfangreicher verstoßen, wie die DUH beim Praxischeck feststellte. Wenn Mehrweg möglich war, gab es wenige oder gar keine Informationen darüber.
Die zuständigen Ordnungs- und Gewerbeaufsichtsämter auf Landesebene überprüfen nach Einschätzung der DUH die Mehrwegangebotspflicht bislang gar nicht oder unzureichend. Dies sei für ein Gelingen jedoch absolut unerlässlich.
Die DUH kritisiert zudem, dass für einen Wandel hin zu weniger Einweg-Verpackungsmüll die Mehrwegangebotspflicht nicht ausreiche. Sie enthalte zu viele Schlupflöcher und Lücken. So können Anbieter statt auf Mehrweg auf andere, ebenfalls „schädliche“ Einweg-Müllmaterialien ausweichen, wie etwa Pappschachteln für Burger. Das Gesetz sieht zudem keine finanziellen Anreize zur Mehrwegverwendung vor, Vermüllung bleibe einfach und günstig. Außerdem gäbe es Anbiete,r wie etwa McDonalds, Edeka oder Tchibo die individuelle Mehrwegverpackungen vorhalten. Diese Insellösungen seien unkomfortabel, da Mehrwegbecher oder Boxen nur bei dem jeweiligen Anbieter zurückgegeben werden können, meint die DUH.
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