Die Chance der Freizügigkeit

Für Menschen, die in den Ländern zuhause sind, die 2004 der EU beitraten, also nicht in Bulgarien und Rumänien, die 2007 hinzukamen, ist der deutsche Arbeitsmarkt nun offen. Für Gastronomie und Hotellerie ergeben sich so Möglichkeiten, dem Arbeitskräftemangel abzuhelfen, vor allem in der Saison. Da Angebot und Nachfrage preiswirksam sind, kann man davon ausgehen, daß dies zu normalen Kosten geschehen kann. Preisdumping ist in der politischen Diskussion natürlich ein Schlagwort, mehr aber wohl nicht, wovon auch Sandra Warden ausgeht, Geschäftsführerin beim Dehoga und für Arbeitsmarkt zuständig. Die Argumentation liegt auf der Hand: Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter verdienen das, was sie beziehen.
Problematisch wird die Sache, wenn Firmen aus den EU-Ländern in Deutschland aktiv werden. Da die Lebenshaltungskosten da geringer sind, sind auch die Einkommen auf niedrigerem Niveau, was dazu führt, diese „terms of trade“ nutzbringend anzuwenden. Für die Branche wirksam sind hier die, die Reinigungsdienstleistung oder Zeitarbeit anbieten. Diese sind allerdings durch das Entsendegesetz reguliert, weswegen in diesen Bereichen Mindestlöhne und Sozialstandards auf deutschem Niveau einzuhalten sind. Gerade die Reinigungsbranche ist im Visier der Behörden, was Mißbrauch dämpft.
Nicht über das Entsendegesetz ist die Hotellerie und Gastronomie reguliert, weil aus sich heraus nicht nötig. Catering gehört dazu, und hier ergeben sich Chancen für Firmen aus den Ländern, die ab jetzt von der Freizügigkeit profitieren. Um die zu realisieren, bedarf es aber mehr als nur billiger Arbeitskräfte, und es steht nicht zu erwarten, daß in diesen Bereichen in absehbarer Zeit Druck entsteht, der den am Markt agierenden Unternehmen gefährlich werden könnte.




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