Es gibt genügend Wein und Champagner
Eine entspannte Weinlese 2016 neigt sich in den deutschen Anbaugebieten dem Ende zu. Derzeit werden noch spätreifende Sorten wie Riesling und Spätburgunder gelesen. Einige Betriebe hoffen noch auf Eiswein, berichtet das Deutsche Weininstitut.
Mit den eingebrachten Qualitäten ist man sehr zufrieden. Dank gut ausgereifter und sehr gesunder Trauben seien vom diesjährigen Jahrgang fruchtbetonte Weißweine und farbkräftige Rotweine zu erwarten.
Die Ertragslage stellt sich mittlerweile wesentlich besser dar, als noch zu Erntebeginn erwartet. Dazu haben teilweise auch die moderaten Niederschläge der letzten Wochen beigetragen. Die neuesten Ertragsschätzungen gehen bundesweit von einem Durchschnittsertrag in Höhe von neun Millionen Hektolitern aus. Die Ernteergebnisse unterliegen allerdings regional und einzelbetrieblich sehr großen Schwankungen, je nachdem, wie stark die Weinberge von der feuchten Frühjahrswitterung in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Extreme Witterungsverhältnisse haben in diesem Jahr in vielen Ländern Europas zum Teil zu erheblichen Ertragsverlusten geführt. Die EU-Kommission geht aktuell von einer europaweiten Weinmosterntemenge in Höhe von rund 166 Millionen Hektolitern aus. Dies entspräche einem Minus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr und von einem Prozent im Vergleich zum fünfjährigen Mittel.
In Deutschland werden überdurchschnittliche Erträge vom Mittelrhein ( + 21%), Franken ( + 19%) und Sachsen (+ 24%) gemeldet. Deutlich weniger waren es nur an der Nahe (- 4%).
In der Champagne war das Wenijahr 2016 geprägt durch einen Rekord an Niederschlägen, zu wenig Sonne, Frühlingsfröste, Hagel, durch starken Pilzdruck und auch durch Sonnenbrand der Trauben. Diese schwierigen Bedingungen reduzieren die zu erwartende Erntemenge um über 30 Prozent. Sie sind außerdem für die extrem unterschiedlichen Reifegrade der Traubensorten, Lagen und Parzellen verantwortlich. Die Lesetermine mussten entsprechend detailliert geplant werden - eine große Herausforderung für die Winzer und Häuser der Champagne, die rund 100.000 Saisonkräfte für die Ernte disponieren. Nach den Regeln der AOC Champagne werden die 34.200 Hektar ausschließlich von Hand gelesen. Sie erstreckte sich bis in die erste Oktoberwoche hinein.
Das Lesewetter war spätsommerlich warm, mit Ausnahme einiger Regentage. Das Lesegewicht der Trauben wurde dadurch sehr positiv beeinflusst. So konnte die Schätzung für den durchschnittlichen Lese-Ertrag pro Hektar leicht nach oben korrigiert werden: auf etwas über 8.000 Kilogramm pro Hektar.
Durch den Zugriff auf Reserve-Weine der AOC Champagne - das sind stille Grundweine, die in qualitativ guten Jahren verpflichtend eingelagert werden - wird der diesjährige Lese-Ertrag ergänzt. So ist sichergestellt, dass die Winzer und Häuser ungefähr die Menge an Champagne erzeugen können, die einem aktuellen Absatzjahr entspricht: rund 316 Millionen Flaschen.
Dank der guten Reifebedingungen waren die Trauben zur Lese in einem hervorragenden Zustand. Der durchschnittliche Volumen-Alkohol-Gehalt wird vermutlich um 10 Prozent liegen, der Säuregrad bei 8 Gramm H2So4 pro Liter. Auch wenn noch Zurückhaltung geboten ist, versprechen diese Werte ein schön balanciertes Verhältnis von Säure und Zucker und ein hohe aromatische Qualität der Moste des Jahrgangs 2016, berichtet das deutsche Bureau du Champage.
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