Düstere Prognose für Incoming

Der Umgang mit Corona hat längerfristige negative Folgen für den deutschen Incoming-Tourismus. Das offenbart eine aktualisierte Studie von Tourism Economics im Auftrag der DZT.

Die Auswirkungen der infolge der Ausrufung einer Pandemie getroffenen Restriktionen sind gravierender als nächst angenommen. Anfang Juni prognostizierten die Analysten für das Gesamtjahr 2020 einen Rückgang der internationalen Übernachtungen in Deutschland um 46,2 Mio. im Vorjahresvergleich und ein Minus der touristischen Konsumausgaben in Höhe von €17,8 Mrd. Auf Grundlage neuer verfügbarer Daten mit Stand Anfang Oktober erwartet Tourism Economics jetzt einen Rückgang der Übernachtungszahlen um 51,2 Mio. auf 38,1 Mo. und einen Verlust bei den touristischen Konsumausgaben n Höhe von € 18,7 Mrd. Für Ende 2023 wird nach aktuellen Berechnungen eine Erholung auf 86,4 % des Vorkrisenniveaus 2019 vorhergesagt. Die Juni-Prognose sah zu diesem Zeitpunkt noch eine vollständige Recovery im Laufe der nächsten vier Jahre vor. „Umso wichtiger ist es jetzt, mit antizyklischem Marketing Kunden langfristig zu binden und die Markenstärken des Reiselandes Deutschland weiterhin sichtbar zu machen", sagt Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT.

Die Reihenfolge der größten Quellmärkte für das deutsche Incoming bleibt auch in der Corona-Krise bestehen: Wichtigster Quellmarkt für das Incoming werden 2020 weiterhin die Niederlande sein, gefolgt von der Schweiz, den USA, Großbritannien und Österreich. Laut den jüngsten Analysen bleibt Europa 2023 mit minus 9,4% bei den internationalen Übernachtungen hinter den Erwartungen, und die Nachfrage aus Übersee verharrt mit minus 24,6 % deutlich im negativen Bereich. Demnach bliebe die Gesamtbilanz 2023 mit minus 13,6 Prozent ebenfalls negativ, ein Erreichen des Vorkrisenniveaus erscheint erst 2024 wieder realistisch.

Die aktualisierten Analysen von Tourism Economics bestätigen grundsätzlich die bisherige Annahme, dass sich das Geschäftsreisesegment langsamer erholt als das der Freizeitreisen. Für das Jahr 2023 sind die Prognosen im Segment Business Travel aktuell mit einem Minus von 26% bei den Ankünften deutlich schlechter als die Recovery für Freizeitreisen mit plus fünf Prozent. Deutschland behauptet Position im Wettbewerb Nach den aktuellen Analysen nimmt Deutschland in den Krisenjahren im Wettbewerb der europäischen Destinationen eine hervorragende Plazierung ein. Für 2023 prognostiziert Tourism Economics Platz zwei für Deutschland nach Spanien und vor Italien, Frankreich und Großbritannien.




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