Investitionen in Hotelimmobilien schwach

In der ersten Jahreshälfte 2021 hatte die Assetklasse Hotel nach wie vor unter den anhaltenden Restriktionen zu leiden, die erlassen wurden, um Infektionen mit Corona zu verhindern. Insgesamt lag das Investmentvolumen bei knapp € 1,1 Mrd., was einem Rückgang um knapp 20 % im Vergleich zum Ergebnis des Vorjahreszeitraums entspricht, hat BNP Paribas Real Estate ermittelt. Colliers sagt, es waren knapp unter € 1 Mrd.

„Es wird somit deutlich, dass Investoren weiterhin an der Seitenlinie verharren und eine Erholung der Tourismus- und Geschäftsreisemärkte abwarten“, so Alexander Trobitz, Geschäftsführer und Head of Hotel Services bei der BNP Paribas Real Estate GmbH. Aber der Markt erholt sich.

Bei der Untersuchung, welche Käufertypen im ersten Halbjahr anzutreffen waren, ergibt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich Family Offices (26 %) knapp vor Spezialfonds (25 %) behaupten.. Zweistellige Umsatzanteile entfallen darüber hinaus auf Investment / Asset Manager (12 %) sowie Corporates (11 %). Diese zeichneten für eine Vielzahl kleinerer Deals verantwortlich, bei denen meist die Repositionierung von Privathotels im Vordergrund steht. Nennenswerte Umsatzanteile erzielen außerdem noch Versicherungen (7 %), Immobilienunternehmen (6 %) sowie Banken (7 %).
Auch im ersten Halbjahr 2021 setzt sich der Trend fort, demzufolge deutsche Hotelinvestoren in immer stärkerem Ausmaß auf dem heimischen Investmentmarkt aktiv sind. Ausgehend von weniger als 40% im Jahr 2014 stieg der Marktanteil inländischer Käufer auf aktuell knapp 70%. Dieser auffallend hohe Wert ist jedoch den besonderen Umständen geschuldet.

Während A-Städte im ersten Quartal 2021 auf einen Investmentumsatz von lediglich € 242 Mio. kamen, wurden in anderen wichtigen Immobilienstandorten des Landes im zweiten Quartal gut € 470 Mio. investiert. Mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt € 713 Mio. wird das Resultat des Vorjahreszeitraums dennoch um etwa 18% verfehlt.

An die Spitze des Städteklassements setzt sich Frankfurt/M. mit € 214 Mio. (+138 %). Neben dem Verkauf der Villa Kennedy im ersten Quartal kommt hier insbesondere der Hotel-Anteil des Mixed-Use-Objekts Sparda-Bank Tower zum Tragen, das sich die namensgebende Sparda-Bank gesichert hat. Mit € 212 Mio. (-43 %) rangiert Berlin ganz knapp hinter der Bankenmetropole. Dem Trend zu Hotel-Deals im Kontext von Mixed-Use-Objekten folgend, beinhaltet auch der Mega-Deal „Fürst“ am Kurfürstendamm einen nennenswerten Hotel-Anteil. Der dritte Platz im Städteranking geht an Stuttgart (€ 137 Mio.), was wesentlich auf dem Kauf von des Turms am Mailänder Platz mit Premier Inn und Adina durch Union Investment zu verdanken ist — der größte Hotel-Deal des laufenden Jahres. Auch München erzielt mit € 132 Mio. (-22 %) ein respektables Ergebnis, während in Hamburg (€ 16 Mio.) und Köln (€ 2 Mio.) viel Luft nach oben ist. In Düsseldorf konnte nach Ablauf des ersten Halbjahres noch kein größerer Deal registriert werden.

Während im Vorjahreszeitraum 38 % des Umsatzes auf Transaktionen größer als € 100 Mio. entfielen, sind es jetzt nur noch 22%. Hier macht sich der relativ niedrige Anteil an Portefeuilleverkäufen bemerkbar. Dafür erreicht das nächstgrößere Segment der Ticketgrößen zwischen € 50 und € 100 Mio. einen Marktanteil von gut 44 %. Somit werden zwei Drittel des Gesamtvolumens durch Verkäufe in einem Volumen höher als € 50 Mio. generiert.

Das Segment darunter steuert folglich nur ein Drittel des Investmentumsatzes bei. Mit 26 Deals ist dennoch Marktaktivität in den kleineren Größenklassen festzustellen.

Falls sich das Infektionsgeschehen weiter entspannt, rechnet die Bank natürlich mit anziehenden Umsätzen im Hotelbereich.




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