Erfassung von Antibiotika-Einsatz ist mangelhaft

Die Landwirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, Johannes Remmel (Grüne) und Gert Lindemann (CDU), haben sich dazu beim Nachrichtensenders NDR Info geäußert. Besonders kritisch wird gesehen, dass für den Einsatz von Medikamenten bei Geflügel keine nach Regionen aufgeschlüsselten Daten erhoben werden.
Die beiden Minister halten die vollständige Kontrolle des Antibiotika-Einsatzes in der Tiermast für dringend nötig. In Nordrhein-Westfalen läuft seit Jahresbeginn eine Untersuchung. Darin wird erfasst, in welchen Betrieben wie viele Medikamente eingesetzt werden. Auch die bundesweit größte Tierärztekammer, die bayerische, sieht das kritisch. In einem Antrag fordert die Kammer das bayerische Landwirtschaftsministerium auf, dafür zu sorgen, dass Medikamentendokumentation zu einem wirksamen Überwachungsinstrument entwickelt wird.
Seit Anfang des Jahres werden über das datenbankgestützte Informationssystem DIMDI erstmals Daten gesammelt, die Informationen über den Antibiotika-Einsatz in der Nutztierhaltung liefern. Der Einsatz von Antibiotika - sowohl bei Menschen als auch bei Tieren - führt dazu, dass sich vermehrt resistente Bakterienstämme bilden. Beim Menschen können Resistenzen zu Krankheiten führen, bei denen Antibiotika wirkungslos bleibt. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sterben in Deutschland jährlich mehr als 15 000 Menschen an multiresistenten Erregern.




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