Projekt Nürburgring gescheitert

Die zu 90% landeseigene Nürburgring GmbH (10% hält der Landkreis Ahrweiler) hat der Betreibergesellschaft Nürburgring Automotive GmbH (NAG) mit sofortiger Wirkung den Pachtvertrag gekündigt. Auf einer Pressekonferenz in Mainz sagte der für das Projekt zuständige Infrastrukturminister Roger Lewenz „daß eine gute Zukunft am Ring mit den jetzigen Pächtern nicht möglich ist.“

Im Mai 2010 hatten Ministerpräsident Beck und sein damaliger Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) den Düsseldorfer Projektentwickler Kai Richter und den Hotelunternehmer Jörg Lindner als Pächter des insgesamt € 330 Mill. erfordernden Gebäudekomplexes mit einer Achterbahn (ging nie inbetrieb) und einem Rennfahrtmuseum vorgestellt. Die beiden Unternehmer wollten Gewinn machen. An die landeseigene Nürburgring GmbH als Besitzer der Immobilien sollte die NAG von 2011 an € 5 Mill. von 2012 rund €11,5 Mill. und von 2013 an € 15 Mill. p.a. Pacht abführen. Darauf hatten sich Kai Richter und Jörg Lindner eingelassen, was nach heutigem Ansehen unrealistisch war. Versuche das zu revidieren, sind nun als gescheitert anzusehen, wenn auch juristische Auseinandersetzungen angekündigt sind.

Das Land will die Anlage nun wieder ausschreiben lassen und den Betrieb über die Nürburgring GmbH führen. Wie es heißt, hält Rheinland-Pfalz eine Rücklage im Haushalt in Höhe von # 254 Mill. vor, um für weitere Schwierigkeiten gewappnet zu sein und den Kapitaldienst aufrecht erhalten zu können (siehe auch NFh Nr.14 und 16/11, S.1).




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