Grand Hotel Heiligendamm erneut in der Krise
Die Fonds KG des Grand Hotel Heiligendamm beantragte beim zuständigen Amtsgericht in Aachen Insolvenz. Die Kreditzinsen konnten nicht gezahlt werden. Die Banken haben erklärt, Kredite definitiv nicht zu verlängern. Wie es in einer offiziellen Mitteilung heißt, ist das Unternehmen nicht überschuldet. Es wird von einer vollständigen Befriedigung aller Gläubiger - Banken wie Lieferanten - ausgegangen. Etwa 300 Beschäftige erhalten ihren Lohn von der Arbeitsagentur in Form von Insolvenzgeld, zunächst für drei Monte, was Liquidität schafft.
Anno August Jagdfeld, Geschäftsführer der Komplementärin der Fonds KG. „Ich bin aber zuversichtlich, daß eine Lösung möglich ist, die den dauerhaften Betrieb des Grand Hotel Heiligendamm sichert. Es bleibt ein Solitär in Deutschland, der fortbestehen wird", so der 65jährige, der den Wiederaufbau des ersten deutschen Seebades 1996 initiierte und seither mit großem Engagement begleitete
Jagdfeld steht dem Unternehmen weiter als Geschäftsführer zur Verfügung, Henning Matthiesen bleibt Geschäftsführender Direktor des Hotels. Es gilt den Hotelbetrieb aufrechtzuerhalten und eine Zerschlagung zu verhindern.
Das Hotel hat die operativen Betriebsergebnisse verbessern können und
erzielte 2010 und 2011 jeweils ca. € 800 000, die besten Zahlen seit Gründung, was aber natürlich keine netto Gewinne bedeutet, das heißt, aus dem Cash Flow lassen sich Investitionen nicht finanzieren.
Die Fonds KG hat versucht, zusätzliches Kapital zu akquirieren - zuletzt auf Basis des im März 2011 von der Beratungsgesellschaft PWC und der Geschäftsführung erarbeiteten und von den Gesellschaftern beschlossenen Restrukturierungskonzeptes. Es sah vor, € 32,5 Mill. zu Konditionen zu plazieren, die den Anlegern entgegen kamen. Das ist nicht gelungen, weshalb eine Fremdfinanzierung ebenfalls nicht zustande kam.
Die jetzige Entwicklung macht die Sache nicht leichter, aber Jagdfeld, dessen Familie mit etwa 7% größter Privatanleger der Fonds KG ist, hat sich schon immer etwas einfallen lassen, sonst wäre Heiligendamm nach der Wende nicht zustande gekommen.
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