Die WMF wächst, was die neuen Eigentümer freut

Die WMF wächst um 6% im ersten Halbjahr und erreicht einen Umsatz in Höhe von € 461,1 Mill., den höchsten Halbjahresumsatz der Unternehmensgeschichte. Die Umsatzrendite verbesserte sich auf 6,4%. Dabei ging im Inland der Umsatz durch Projektverschiebungen auf das zweite Halbjahr sogar um 4% auf € 229,3 Mill., zurück, da aber im Ausland 19% mehr umgesetzt wurde (€ 231,8 Mill.), glich sich dies mehr als aus. Der Auslandsanteil erhöhte sich auf 50% nach 45% im Vorjahreszeitraum. Von den einzelnen Geschäftsbereichen sollen hier lediglich zwei näher betrachtet werden.

1. Hotel
Der im Vorjahr sehr erfolgreiche Geschäftsbereich ist 2012 schwächer in das erste Halbjahr gestartet, der Umsatz lag mit € 37,2 Mill. projektbedingt um 8% unter dem des Vorjahres. Der Rückgang erfolgte zu gleichen Teilen im In- und Auslandsgeschäft. Es ist allerdings wieder eine Belebung der Umsätze bemerkbar, so daß der Geschäftsbereich für das zweite Halbjahr von einer Stabilisierung der Geschäftsentwicklung ausgeht. Die Umsatzrendite soll auf Vorjahresniveau (5,5%) gehalten werden.

2. Kaffeemaschinen
Im ersten Halbjahr steigerte der Geschäftsbereich Kaffeemaschinen den Umsatz um 19 Prozent auf € 164,7 Mill., der positive Trend setzt sich damit unverändert fort. Maßgeblichen Anteil am Wachstum hatte mit einem Plus von 26% das Auslandsgeschäft, im Inland wurde ein Zuwachs von 9% erreicht. Die Umsatzrendite erhöhte sich auf 20,5% Das im ersten Halbjahr projektbedingt sehr hohe Wachstum wird im Gesamtjahr zurückgehen, bei der Umsatzrendite soll das hohe Niveau aus dem Jahr 2011 von 16,5% gehalten werden.

Der gute Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr bestärkt die wmf group in ihrer Erwartung einer nachhaltig positiven Entwicklung für das Gesamtjahr. Sofern sich die wirtschaftliche Lage nicht gravierend ändert, gelten die für den WMF Konzern kommunizierten Wachstumsziele unverändert fort: Der Umsatz soll in den kommenden drei Jahren im Durchschnitt um mindestens 5 Prozent gesteigert, die Umsatzrendite dabei mindestens bei 6,6% gehalten werden.

Wie in diesem Zusammenhang bekannt wurde, ist die Mehrheit der Anteile der WMF AG in neuen Händen. Die Blitz 12-4663 GmbH (zukünftig firmierend unter Finedining Capital GmbH), eine Holdinggesellschaft im Besitz von durch Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. („KKR“) beratenen Fonds, hat sich mit der Crystal Capital GmbH, einer Beteiligungsgesellschaft des von der Capvis Equity Partners AG beratenen Fonds Capvis Equity II L.P über den vollständigen Erwerb der durch die Crystal Capital GmbH gehaltenen Aktien und damit der Stimmrechtsmehrheit an der Württembergischen Metallwarenfabrik Aktiengesellschaft (WMF AG) geeinigt. KKR hat im Zusammmenhang mit dem Erwerb der Beteiligung an der WMF AG angekündigt, den übrigen Aktionären der WMF AG im Wege eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots (Barangebot) zu offerieren, auch deren Aktien der WMF AG zu erwerben. Mit dieser strategischen Investition plant KKR, die langfristigen Wachstumspotentiale der WMF weiter zu fördern und die solide Entwicklung des Unternehmens konstruktiv zu begleiten, heißt es hierzu. Der Kaufvertrag steht noch unter der aufschiebenden Bedingung der Freigabe durch die zuständigen Kartelllbehörden.
KKR und Crystal Capital GmbH haben einen Kaufpreis von € 47,- je Stammaktie vereinbart. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Behörden können alle übrigem Aktionäre der WMF AG ihre Stammaktien gegen Barzahlung in selber Höhe (€ 47,-) andienen. Vorzugsaktionäre der WMF AG werden ihre Aktien zum von den zuständigen Behörden noch festzustellenden volumengewichteten durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen drei Monate abdienen können, nach Angaben von KrK jedoch mindestens für € 31,77 je Vorzugsaktie.

„Wir begrüßen den Einstieg von KKR und freuen uns, daß unsere eingeschlagene Strategie des ertragreichen Wachstums für starke, kompetente Investoren überzeugend ist“, sagt Thorsten Klapproth, der Vorstandsvorsitzende, der im Übrigen von der Reputation der KKR zu profitieren hofft.

Da die im Streubesitz befindlichen Aktien und die etwa 37%, welche sich bei einem österreichischen Investor befinden, bisher dem Angebot des neuen Mehrheitsgesellschafters nicht gefolgt sind, ändert sich in Geislingen und den Niederlassungen zunächst nichts. Da allerdings der Übernahmepreis ein ordentliches Aufgeld gegenüber dem Börsenkurs beinhaltet, dürfte der Rationalisierungskurs eher noch an Intensität zunehmen, wie vorab in NFh berichtet.




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