Was vom Schweinezyklus zu lernen ist
Der Schweinezyklus ist evident. Dieses aus der Landwirtschaft bekannte Phänomen, daß Bauern bei guten Preisen für schlachtreife Schweine die Produktion so lange erhöhen, bis der Markt wegen Überangebot zusammenbricht und die Preise in den Keller rasen, ist bei der Budget Hotellerie zu befürchten. Dieter Müller, Chef bei motel one, hat sein Geschäftsmodell so lange und ausführlich loben lassen, das nun alles, was in der Branche noch laufen kann, sich darauf stürzt, von denen, die potent und kapitalkräftig sind, ganz zu schweigen.
Es soll hier nicht aufgezählt werden, wer alles schon dabei ist und wer Absichtserklärungen abgegeben hat, wer NFh verfolgt, dem sind sie geläufig. In der der Ausgabe Nr.13/12 ist von Neckermann die Rede, der dazu stößt, und ein Online-Portal (Travel 24) will Hotelier werden, natürlich im preiswerten Segment. Wenn ausreichend Kapital vorhanden ist, warum nicht? Wenn es zuviel Hotels gibt passiert das, was geschieht, wenn es zuviel Schweine gibt.
Vorher wird der Wettbewerb dafür sorgen, daß die Ansprüche an Ausstattung und Desgn befriedigt werden. In Ibis styles (nicht zu verwechseln mit ibis budget, früher Etap, davor Formule 1) sieht man heute Orchideen an der Rezeption und das Mobiliar erinnert auch nicht mehr an billige Plastikmöbel, die hier zuvor zu finden waren. Nur das alles muß bezahlt werden von den € 30,- bis € 50,-, welche die roomnight kosten.
Daß dies nur aufgehen kann, wenn alle Beteiligten unter Volldampf fahren, liegt auf der Hand. Das betrifft die Kapitalseite ebenso wie die Angestellten. Aus denen holt man die letzten Reserven, indem man sie nicht mehr auf der Gehaltsliste der Kette führt, sondern sie in der Rechtsform einer Betriebs GmbH wirken läßt. Wollen wir hoffen, daß dies immer gut- und aufgeht.
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