Firmen spielen mit dem Risiko

Der DRV hat festgestellt, daß 77% der Firmen, die jemanden auf Geschäftsreise schicken, über kein Risikomanagement verfügen und damit eine Verletzung ihrer gesetzlichen Fürsorgepflicht riskieren.

Warnstreiks an deutschen Flughäfen, Demonstrationen in Spanien oder Hurrikane in den USA – die wenigsten Unternehmen sind auf derartige Ereignisse bei Geschäftsreisen vorbereitet. Gerade einmal 23% der Firmen verfügen über ein professionelles Risikomanagement, wenn sie ihre Mitarbeiter auf Reisen schicken. Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage „Chefsache Business Travel“ von Travel Management Companies im Deutschen ReiseVerband (DRV).

Dabei sind die Möglichkeiten, Mitarbeiter und sich selbst gegen Risiken auf Geschäftsreisen abzusichern, vielfältig und reichen von der Unterstützung bei gestohlenen Papieren über einen jederzeit verfügbaren Ansprechpartner bis zum Auffinden einzelner Reisender in Krisen, so daß diese im Notfall kontaktiert werden können. „Voraussetzungen sind die Bereitstellung einer soliden Datenbasis und gezielt gesteuerte Informationen von einem professionellen Geschäftsreisebüro“, betont Stefan Vorndran, Vorsitzender des Ausschusses Business Travel des Deutschen ReiseVerbandes (DRV). Dadurch wissen Unternehmen jederzeit, wo sich ihre Mitarbeiter aufhalten und welche potentiellen oder bereits eingetretenen Gefahren es in diesen Gebieten gibt. Sie sind damit in der Lage, frühzeitig zu reagieren und zum Beispiel die Route zu ändern oder die Geschäftsreise zu verschieben.

Kleinere Unternehmen machen von diesen Möglichkeiten jedoch nur selten Gebrauch. Laut DRV-Studie verfügen nicht einmal 20% der Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern über ein professionelles Risikomanagement auf Geschäftsreisen. Bei großen Firmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten sind es mit 41% zwar doppelt so viele. Allerdings verfügt auch hier nur die Minderheit über entsprechende Notfallpläne. „Die Studie zeigt, daß die meisten Unternehmen nicht auf unvorhersehbare Ereignisse vorbereitet sind, die bei Geschäftsreisen auftreten können“, sagt Stefan Vorndran. Dabei ist ein Risikomanagement nicht nur bei Geschäftsreisen in Krisengebiete wie Libyen oder den arabischen Raum wichtig. Auch in Deutschland können überraschende Ereignisse den Ablauf der Geschäftsreise stören, zum Beispiel im Falle von Unwettern oder plötzlichen Warnstreiks.

Der Experte rät Unternehmen deshalb dringend, dieses Thema ernst zu nehmen und die Unterstützung von Geschäftsreisebüros in Anspruch zu nehmen. Diese erfassen sämtliche Informationen und stellen sie allen Beteiligten bei Bedarf zur Verfügung. So können Firmen im Notfall schnell und effektiv Maßnahmen zum Schutz ihrer Mitarbeiter einleiten.




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