Dr. Herbert Ebertz ist tot

Er starb im Alter von 72 Jahren an einer schweren Krankheit. Mit ihm ging ein Mann von uns, der wie kaum ein anderer die Branche prägte. Promovierter Volkswirt der Kölner Schule macht er sich früh daran, ein Immobilienimperium aufzubauen und entdeckte in den 70ger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Hotellerie als Betätigungsfeld. Legendär ist sein Engagement bei Dorint, eine Hotelgesellschaft, die Mitte der achtziger Jahre am Boden lag und die er mit der Hilfe von drei Hoteldirektoren - Ulrich Schmitz, Ernst Miebach und Rolf D. Wieczek - zur Blüte führte. 1995 wurde er zum Hotelier des Jahres gekürt, eine Ehrung, die er zwar anahm, von der er aber immer sagte, daß er eigentlich ein Immobilienmann sei, was ja auch stimmte. Er erhielt den Award im Bereich Konzernhotellerie als Aufsichtsratsvorsitzender der Dorint AG und größter Anteilseigner. Er hat der Mönchengladbacher Hotelgesellschaft wesentliche Impulse für das rasante Wachstum gegeben, hieß es in der Laudatio. Bescheiden wie er auch sein konnte, sagte er in einem internen Gespräch, daß jeder der 48 Hoteldirektoren der Gruppe den Preis auch verdient hätte. Allein in den neuen Bundesländern investierte sein Unternehmen Ebertz & Partner eine Milliarde Euro (geschätzt), nicht nur in Hotelimmobilien, aber auch.

Dabei blieb der Tycoon immer Mensch, weder einem Plauderstündchen noch einer Runde auf dem Golfplatz abgeneigt. Es gab auch Zeiten, da er von der Schwierigkeit, für Investitionen angesammeltes Kapital los zu werden, berichten konnte, z.B. bei der Eröffnung des Dorint Hotels in Dresden. Später änderte sich das. Und auch Herbert Ebertz wurde nicht von der Erfahrung verschont, daß Freunde in der Not selten sind. Die ihm auch da die Treue hielten - für sie und seine Familie - ist der Verlust besonders schmerzlich.




Kommentare


Dr. Herbert Ebertz wird in meinen Gedanken und Erinnerungen immer eine große Persönlichkeit mit ganz viel Herz sein. Ich hatte damals das große Glück im Dorint Hotel Daun (jetzt Hotel Grafenwald) bei der Planung und Ausrichtung für seinen 60. Geburtstag als Direktionsassistent mitzuwirken. Dabei hatte ich Herrn Dr. E (wie er immer respektvoll aber auch bewundernd genannt wurde) und seine Frau mehrmals persönlich in Gesprächen erlebt. Immer nett, verbindlich, niemals irgendwie arrogant oder abgehoben. Ein toller Mann der Herr Dr. Ebertz, ebenso sein Frau. Für die beiden habe ich Arbeit nicht als Arbeit empfunden, sondern habe es einfach nur gern getan. Hätte DORINT damals noch einige Damen und Herren von seiner menschlichen und betriebswirtschaftlichen Qualität gehabt, DORINT wäre sicherlich heute in Europa ganz oben. Wie dem auch sei, mit Herrn Dr. Herbert Ebertz ist ein ein wirklich ganz großer Unternehmer und Mensch verstorben. Seiner Familie alles Gute.

Ein ehemaliger DORINT Mitarbeiter

Michael Schröer



Ein Tycoon, Humanist und Gentleman. In unserer Zeit seltene Charaktereigenschaften. Es war eine Freude für ihn zu arbeiten.


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