Wirtshaussterben

Unbemerkt von der medialen Öffentlichkeit sterben in Deutschland die Wirtshäuser. Das ist in den Flächenstaaten Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen so wie in den Ballungszentren. Nur heißen die Wirtshäuser hier anders.

Dass Wirtshäuser sterben liegt daran, dass dem Unternehmer immer mehr Steine in den Weg gelegt werden, die ihm das Leben schwer machen. Das fing mit den Auflagen an, die unter dem Deckmantel der Ökologie erlassen wurden, das ist die sogenannte Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung, Rauch- und andere Verbote, die Bürokratie bei Gründung und Übernahme, und man darf gespannt sein, was als nächstes kommt (Werbeverbote für alkoholische Getränke sind schon evident).

Die gastgewerblichen Verbände meinen nun, eine Reduzierung der Mehrwertsteuerbelastung von 19% auf 7% für die Restauration sei die Lösung. Der bayerische Landesverband des Dehoga hat soeben eine Initiative dazu gestartet und der Bundesverband hat den Ball aufgenommen und will sich bei den Instanzen einsetzten, dass dies gelingt. Man mag die Chance auf Erfolg gering schätzen, aber beim Logis ist das geglückt, obwohl auch hier niemand so recht daran glauben wollte. Aber all das trifft nicht des Pudels Kern. Wir leben in einer Zeit, wo Regularien und Kontrollen das Denken beherrschen. Paternalismus ist angesagt. Das ist der Zug der nach nirgendwo. Das es einen in Verantwortungsbewußtsein handelnden Menschen geben könne, kommt überhaupt nicht mehr in den Sinn. So wird dem Wirt die Lust am Wirtschaften ausgetrieben und wenn es so weit ist, helfen keine Fördermittel und keine Mehrwertsteuersenkung. Dann wird der Staat ein Wirtshaus einrichten und einen einstellen, der es betreibt. Nur schmeckt es da nicht mehr, und keiner geht mehr hin. Das aber ist dann auch egal.




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