Mit Hotels wird mehr verdient

Der aktuelle Branchenreport „Hotelmarkt Deutschland 2015“, dem die Daten des Hotelbenchmarks von MKG Hospitality basierend auf den Angaben von rund 1 000 Hotels mit mehr als 160 000 Zimmern zugrunde liegen, sieht alle Kennziffern im Plus. Es stieg die durchschnittliche Zimmerauslastung im Jahr 2014 von 68,5% auf 70,1% (+2,3%). Der Netto-Zimmerpreis (ohne Mehrwertsteuer und Frühstück) lag mit € 87,- trotz Erhöhung um 1,6% immer noch unter dem europäischen Durchschnitt von € 89,-. Die Erlöse pro verfügbarem Zimmer (RevPar) erhöhten sich auf € 61,-, das sind 3,9% mehr im Vergleich zum Vorjahr.

Im Trend liegen weiterhin Gesundheits- und Städtereisen. Insbesondere das Geschäftsreisesegment, das sich seit 2009 kontinuierlich erholt, wirkt sich positiv auf den Städtetourismus aus. Auch als Tagungsdestination ist Deutschland nach Angaben der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) beliebt. Im Ranking internationaler Veranstalter schaffte es Deutschland erneut auf Platz 1 der bevorzugten Tagungsstandorte – vor den USA und Spanien.

Trotz Überkapazitäten an vielen Standorten wird weiter in die Hotellerie investitiert: Für die nächsten drei Jahre sind bundesweit 494 Neu-, Um- und Ausbauten (Vorjahr: 436) geplant. Würden alle Investitionsprojekte realisiert, kämen in den nächsten drei Jahren 65 929 (Vorjahr: 56 880) Hotelzimmer zusätzlich auf den gut besetzten deutschen Hotelmarkt.

Die Konjunktur spiegelt sich auch in den Beschäftigungszahlen wider, wenngleich nicht mehr überdurchschnittlich: Zum Stichtag 30.06.14 stieg die Zahl der in der Hotellerie sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 1,8% auf 254 231. In der Gesamtwirtschaft wurde ein Beschäftigungsplus von 3,1% gegenüber Vorjahreszeitpunkt gemessen. Damit ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Gesamtwirtschaft erstmals seit dem Jahr 2010 wieder stärkergesteigen als in Hotellerie und Gastronomie.

Mit Sorge beobachtet der Deutsche Hotelverband (IHA) die zusätzlichen Bealstungen, mit denen die Branche konfrontiert wird. „Die Bundesregierung ist aufgefordert, den Aufschwung in der heimischen Hotellerie nicht durch immer neue Auflagen und Belastungen abzuwürgen“, erklärte der IHA-Vorsitzende Fritz G. Dreesen auf der Jahrespressekonferenz in Berlin. So bedrohen insbesondere die Bürokratiepflichten im Zuge der Mindestlohneinführung die positive Beschäftigungsentwicklung.

Laut einer aktuellen Studie des Heilbronner Instituts für angewandte Marktforschung führt die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zu einer Steigerung der Personalkosten um 9%.




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