Preisdiktat der Hoteliers?

Die Diskussion um die Abschaffung der Meistbegünstigungsklausel in der Hotellerie – nach dem Bundeskartellamt wird demnächst die französische Legislative verbieten, daß Reservierungsportale die Hotels verpflichten, nirgendwo günstigere Zimmerraten oder noch freie Kapazitäten als auf diesem Portal anzubieten – wird um eine neue Variante erweitert. „Es droht ein Preisdiktat der Hoteliers,“ sagt die European Technology and Travel Services Association. Diese Interessenvertretung sagt, das französischen Recht werde so geändert, daß das Hotel oder die Hotelkette bemächtigt werde, den Reisevermittlern vorzuschreiben, zu welchen Preisen verkauft werde. Dies würde die Möglichkeit geben, den Wettbewerb der Mittler zu unterbinden.

Das ist allerdings der Sinn der Sache, daß die Hotels darüber bestimmen können, zu welchen Preisen sie verkaufen. Daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen, dafür sorgen schon die Überkapazitäten.

Wird die Ratenparität wie geplant im August durch eine Vollmacht ohne Paritätsklausel zwischen Hoteliers und OTAs ersetzt, dann macht das alle bestehenden Verträge nichtig, und das gerade zur Hauptreisezeit. „Eine unzumutbare Situation für die gesamte Industrie, unter der der Verbraucher am meisten leiden wird“, sagt Christoph Klenner für die European Technology and Travel Services Association. In das gleiche Horn bläst Michael Buller, Vorstand des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), der deutsche Interessenverband der touristischen Internetwirtschaft. Er befürchtet eine Signalwirkung für die gesamte europäische Hotellerie. Michael Buller: „Hierbei steht die gesamte partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen OTAs und Hoteliers auf dem Spiel...Ich sehe hier das ganze europäische Wettbewerbsgefüge der europäischen Touristik in großer Gefahr.“




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