Das Irrationale an der Mehrwertsteuer abschaffen

Bundesernährungsminister Christian Schmidt fordert steuerliche Entlastung für Essen in Schulen und Kitas in einem Gespräch mit der Redaktion der Funke Mediengruppe: „Mein Ziel ist in der nächsten Legislaturperiode der verringerte Mehrwertsteuersatz für Schulessen - am besten sogar eine Mehrwertsteuerbefreiung." Er verspricht sich davon mehr Qualität.

Das nimmt der Präsident des DEHOGA-Landesverbands Bayern, Ulrich N. Brandl, zum Anlaß, die Forderung nach einem reduzierten Umsatzsteuersatz auf alle Speisen zu wiederholen. Er, wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband überhaupt, fordern dies seit Jahren. Brandl: „Ernährung ist das Wichtigste im Leben, deshalb sollte der Zugang zu ihr durch einen reduzierten Mehrwertsteuersatz auf alle Lebensmittel vereinfacht werden - egal wo gekauft, wie zubereitet und wo gegessen".

Brandl führt dann auch gleich ein paar Beispiele auf, die demonstrieren, wie irrational das ganze System ist. Die Abgabe von Essen, das im Gehen und Stehen eingenommen wird, unterliegt dem reduzierten Umsatzsteuersatz. Wer sich aber Zeit nimmt und hinsetzt, dem wird der volle Steuersatz aufgehalst. Frischer Salat muß im Restaurant steuerlich mit 19 Prozent belegt werden, Salat aus der Plastiktüte oder einem Plastikkübel hingegen nur mit 7 Prozent. Selbst zubereitete Pizzas oder Suppen kosten den Gast 19 Prozent Aufschlag, Tiefkühlpizzen und Tütensuppen nur 7 Prozent. Für Essen im Kindergarten, in der Schule oder im Altersheim sind derzeit 19 Prozent fällig, in der Mensa - wo die Studenten speisen - 7 Prozent. Wird ein Schnitzel für einen Menschen zubereitet, wird es mit 19 Prozent besteuert, wird das selbe Schnitzel an einen Hund abgegeben, 7 Prozent, da Tiernahrung dem reduzierten Steuersatz unterliegt. Auch am Buffet gibt es Unterschiede: Bei der Verwendung von Mehrweggeschirr werden 19 Prozent fällig, wird Einweggeschirr verwendet, sinkt der Umsatzsteuersatz auf 7 Prozent.

Weshalb das so eingeführt wurde, daran erinnert sich niemand mehr.

„Es ist Zeit, diesen Unsinn in Gänze anzugehen, ich fordere eine steuerliche Entlastung für zubereitetes Essen insgesamt, auch in der Gastronomie."




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