Marktberichte Zentral- und Osteuropa
Christie & Co untersuchten Bukarest (NFh Nr.03.17, S. 12) und liefern nun Berichte für Belgrad, Bratislava, Budapest, Prag und Warschau. Dabei stützt man sich auch auf Statistiken, welche von STR Global erhoben werden.
Die Hotelmärkte in den erwähnten Hauptstädten blicken auf ein extrem erfolgreiches Jahr 2016 zurück, in dem die Erlöse pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) um ca. 10% stiegen, eine Performance, die in viele andere Hauptstädte Europas nicht erreicht wurde.
Belgrad ist die Stadt mit der schwächsten Entwicklung. Allerdings nahmen RevPAR dank eines sprunghaften Anstiegs der Auslastung um 8,2% zu – wenngleich zu Lasten der durchschnittlichen Zimmerrate (ADR). In den letzten Jahren drückte der starke Anstieg des Zimmerangebots massiv auf die Preise. Christie & Co erwarten jetzt allerdings steigende Zimmerpreise.
Das starke allgemeine Wirtschaftswachstum und die slowakische EU-Präsidentschaft 2016 befeuerten die Nachfrage nach Hotelzimmern in Bratislava. Ankünfte und Übernachtungen verzeichneten sprunghafte Anstiege um 59,9% und 62,4%, während das Angebot an Hotels und Betten nahezu unverändert blieb. Mit Verbesserung von Auslastung und ADR erzielte die slowakische Hauptstadt mit 20,8% das höchste RevPAR-Wachstum im Vergleich zu den anderen in der Studie analysierten Hauptstädten. Nachdem die Ratspräsidentschaft der EU 2017 an Malta übergeben wurde, dürfte das RevPAR-Wachstum in diesem Jahr jedoch abflachen.
Budapest ist eines der wichtigsten Wirtschaftszentren in der Region. Der Hotelmarkt t ist von einer starken internationalen Nachfrage geprägt: 2016 wurden 90% aller Übernachtungen von ausländischen Besuchern generiert. Insgesamt verzeichnete die ungarische Hauptstadt in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Verbesserung der Performance – wenn auch ausgehend von einem niedrigen Niveau – und alle Kennzahlen befinden sich im Aufwind. Auf dieser Grundlage ist ein steigendes Interesse sowohl von Seiten lokaler als auch internationaler Investoren zu erwarten und auch neue Hotelbetreiber werden vermutlich den Markteintritt wagen
Prag bleibt mit der stärksten Auslastung, der besten ADR und den höchsten RevPAR der stärkste Hotelmarkt der Region. Im vergangenen Jahr wurde mit 14,7 Millionen Übernachtungen, von denen etwas über 90% auf ausländische Besucher entfielen, ein absoluter Spitzenwert erzielt. Es gibt Absichten zum Markteintritt, was sich die Performance verändern dürfte, aber die Stadt an der Moldau ist auch weiterhin eine attraktive Destination für Geschäfts- und Freizeitreisende sowie Hoteliers und wird daher sicherlich seine führende Stellung unter den Hotelmärkten der Region behaupten, so die Christie & Co Austria GmbH, die für diesen Bericht verantwortlich ist.
Warschau erlebt seit 2011 einen Aufschwung. Im Gegensatz zu anderen beschriebenen Hauptstädten entfällt in Warschau mit 64% die Mehrzahl des gesamten Hotelangebots auf Markenhotels. Der Angebotszuwachs dürfte j durch einen starken Anstieg der Nachfrage kompensiert werden, die in den letzten fünf Jahren mit einem 30,1% Zuwachs bei den Ankünften und 34,8% bei den Übernachtungen erlebte. Dies führte zu einer signifikanten Verbesserung der Kennzahlen wie Auslastung, ADR und RevPAR. Der Aufwärtstrend rückt die Stadt zunehmend in den Fokus internationaler Investoren – eine Entwicklung, die anhalten dürfte.
Insgesamt sehen Christie & Co attraktive Chancen in der Region. Ein signifikantes Wirtschaftswachstum lockt eine Vielzahl von internationalen Investoren nach Zentral- und Osteuropa. Diejenigen, die früh auf diesen Zug aufspringen, werden von der positiven Entwicklung dieser noch relativ unreifen Investmentmärkte profitieren, lautet das Resümee.
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