Profilschärfen angesagt - Gespräch mit M. Altwischer

Wellness-Hotels & Resorts ist die führende Kooperation im deutschsprachigen Raum, wenn es um einen Lebensstil für Wellness im Hotel geht. Sie setzt und analysiert Trends, die Hoteliers dazu verhelfen, ihr Business erfolgreich zu verfolgen. Seit vielen Jahren steht ihr Geschäftsführender Gesellschafter, Michael Altewischer - Foto - der Redaktion von Nfh Neue Fakten hotelintern aus Anlaß der Herausgabe des Wellness Supplements zu einem erläuternden Gespräch zur Verfügung, so auch jetzt.

NFh: Sie haben mit „breathe“ Ihren Mitgliedern etwas an die Hand gegeben, mit dem sie den Gästen Lebenshilfe geben. Was hat Sie zu „breathe“ inspiriert?

Michael Altewischer: Viele Menschen setzen den Begriff Wellness mit Wohlfühlen gleich. Das greift aber viel zu kurz. Daher arbeiten wir schon seit Jahren daran, Wellness in seiner Bedeutung als Lebensstil in die Gesellschaft zu tragen. Das Buch war der nächste logische Schritt. Wir haben uns für die Form des „Coffee Table Book“ entschieden, das mit kurzen und informativen Texten zum Stöbern einlädt. Es ist in unseren Partnerhotels ausgelegt und regt Gäste an, darin zu blättern und den ein oder anderen Gedanken mitzunehmen. Der erhobene Zeigefinger ist nicht unsere Art. Wir wollen Lust darauf machen, den Lebensstil Wellness in seiner Ganzheit kennenzulernen.

NFh: Um noch einen Augenblick bei „breathe“ zu verweilen. In dem Buch sind Aspekte der fernöstlichen und traditionellen europäischen Medizin beleuchtet. Denken Sie – und das unabhängig von der Darstellung im Werk -, daß es Impulse geben könnte für die heute gebräuchliche Medizin?

Michael Altewischer: Grundsätzlich ja. Viele Menschen suchen nach alternativen Wegen zur klassischen Schulmedizin. Schon lange etablierte Naturheilverfahren wie Felke, Kneipp oder auch Moor-Anwendungen bekommen vor diesem Hintergrund neue Aufmerksamkeit. Im Wellness-Kontext steht – anders als bei der Schulmedizin – die Prävention im Fokus. Es geht vor allem darum, durch einen entsprechenden Lebensstil gesund und fit zu bleiben und weniger darum, bestehende Leiden zu kurieren. 

NFh: Die Kooperation ist ja in die Jahre gekommen. Wenn ich mich recht erinnere, haben Sie Mitte der 90ger Jahre angefangen, einen Verbund von erstklassigen Wellness Hotels zu schaffen. Wie hat sich die Mitgliederstruktur in den Jahren geändert und was werden Schwerpunkte in Zukunft sein?

Michael Altewischer: Wir sind 20 Jahre jung. Wellness in Deutschland ist erwachsen geworden – aber damit keineswegs in die Jahre gekommen.

Vor zwei Jahrzehnten war ein Wellnesshotel noch etwas Besonderes, heute werben im deutschsprachigen Raum über 3.500 Hotels mit dem Begriff. Die Herausforderung ist aus dieser Masse herauszustechen. Wir als Kooperation unterstützen unsere Partner dabei. Denn daß eine Profilschärfung für Wellnesshotels immer wichtiger wird, ist keine Neuigkeit. Wie kann diese aber genau aussehen? Welche Spezialisierungen bieten sich an? Dazu erstellen wir mit einem Experten-Team und zusammen mit unseren Partnerhoteliers Leitfäden, die bei der Umsetzung unterstützen. Nicht auf allen Hochzeiten zu tanzen, sondern unsere Wellnesskompetenz noch mehr in den Fokus zu rücken ist der Schwerpunkt für die nächsten Jahre.

NFh: Wellness harmoniert gut mit Romantik. Eine ganze Anzahl von Wellness Hotels sind auch Romantik Hotels. Denken Sie, daß es eine Zusammenarbeit beider Kooperationen geben könnte?

Michael Altewischer: Natürlich harmonisieren die beiden Kooperation gut. Sowohl die Romantiker als auch wir sind von privat geführten Hoteliers getragen. Schon von daher macht ein Gegeneinander gar keinen Sinn, sondern ein Miteinander ist gegeben.

NFh: Die Kooperation macht sich jedes Jahr einen Namen mit dem Kongreß, den sie auf der ITB veranstaltet, bei dem die neusten Entwicklungen der Bewegung geschildert und auch schon analysiert werden, auch in Zusammenarbeit mit Beauty 24. Wie sehen Sie hier die Zukunft, kann das noch ausgebaut werden?

Michael Altewischer: Die Zusammenarbeit mit beauty24 basiert auf dem persönlichen Respekt von Roland Fricke, dem Geschäftsführer von beauty24 und mir. Seit inzwischen 14 Jahren präsentieren wir gemeinsam zur ITB die Wellness-Trends. Eine Weiterführung für 2019 und darüber hinaus ist geplant.

Was den ITB Kongress betrifft, so entscheidet hier das Gesamtkonzept der Messe Berlin über den Umfang. Für 2019 haben wir auf jeden Fall die Zusage, das ITB Experten Forum Wellness wieder durchführen zu dürfen. Ich kann heute schon sehr interessante Themen und Speaker versprechen. 

NFh: Die Kooperation hat viel investiert, um ihren Online-Auftritt zu optimieren und ist für das Ergebnis von berufener Stelle belobigt worden. Wie steht es um die Kompetenz der Mitglieder und können diese bei Bedarf auf die Expertise der Zentrale zugreifen?

Michael Altewischer: Grundsätzlich stehen wir als Zentrale sowohl unseren Partnerhoteliers als auch deren Agenturen bei Fragen zu Konzepten und der Webseiten-Entwicklung zur Verfügung. Zusätzlich bieten wir Schulungen z.B. zum Thema Online-Vertrieb an. 

Man muss aber immer berücksichtigen: Wir als Kooperation betreiben keine Hotelwebseite sondern eine Portalseite und diese muss ganz anderen Ansprüchen genügen, als die Seite eines Einzelhotels. Alle unsere Partner haben jedoch gute Online-Berater oder Agenturen an ihrer Seite und auch deren Hotelwebseiten werden regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet. 

NFh: Bewertungen von Hotels auf den Buchungsportalen sind ‘mal wieder Gesprächsstoff in der Branche, weil sie zur Buchung oder Nichtbuchung führen. Da die Portale nicht verpflichtet sind, sie auf Richtigkeit zu überprüfen, werden auch falsche veröffentlicht. Was denken Sie, kann der Hotelier hier unternehmen?

Michael Altewischer: In diesem Zusammenhang verweise ich gerne auf den Vorstoß von HOTREC und IHA, die sich dafür einsetzen, Portale stärker in die Pflicht zu nehmen. Das erachte ich für sehr sinnvoll. Darüberhinaus gilt für die Portale wie für Social Media: Man darf seine Marke dort nicht sich selbst überlassen. Aktiv zu informieren und beispielsweise auf Bewertungen zu reagieren sollte zur Kommunikationsstrategie aller Hoteliers gehören.

NFh: Wir danken für das Gespräch

(Das Gespräch erschien zuerst in NFh Nr. 08/09/18)




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