Ein faszinierender Weg zur Entspannung
Das Bedürfnis, sich zu entspannen, ist Triebfeder der Wellness-Bewegung. Die Anspannung des Alltags abschalten und eintauchen in eine Welt des Wohlseins hat man schon immer gewollt. Nun sind die Möglichkeiten hierfür geschaffen. Sie stehen auf einem soliden Fundament. Es kann weiter darauf gebaut werden.
Die Steigenberger Hotelgesellschaft hat für die Ferienhotels jüngst ein Konzept erarbeitet und setzt nun die Anforderungen um, welche die Kundschaft hat. Die Struktur ruht auf drei Säulen: „Venus“, „Corpus“ und „Aqua“ stehen für Beauty-Anwendungen, Fitness sowie für Programme, bei denen Wasser eine Rolle spielt. Die unter dem Namen Spa World geführten Fitness- und Wellnessbereiche sind modular aufgebaut und nach Angebotsbreite und -tiefe in die drei Kategorien „Comfort“, „Premium“ und „Luxury“ unterteilt.
Wenn man die Steigenberger Webseite aufruft und sich nach Wellnessangeboten erkundigt, steht ganz oben das Haus der Hotelgesellschaft in Bad Pyrmont, noch vor dem Angebot von Hurghada am Roten Meer. Diese Herausstellung von Bad Pyrmont ist nicht zufällig. Die Hotelgesellschaft ist Betreiber eines Fünf-Sterne, eines Drei-Sterne-Hotels und einer Rehaklinik im Zentrum des Kur- und Badeortes, der früher den Beinamen Baden-Baden des Nordens trug. Das ist lange her. Damals kurten in Bad Pyrmont Zar Peter der Große (1716), Friedrich der Große (1744/46) und Johann Wolfgang von Goethe (1801).
Als das Land Niedersachsen der Hotelgesellschaft 1994 die Immobilien mit einem Managementvertrag anvertraute, wurde kräftig investiert. Das mehr als 100 Jahre alte, ehemalige Fürstliche Kurhotel verjüngte sich. Zwar blieb das historische Interieur erhalten, aber Grundrisse und Technik wurden auf modernen Stand gebracht. Maßgabe war es auch, für den Wellnessbereich des historischen Hauses eine Wohlfühlatmosphäre zu geben, die Wärme, Urlaubsstimmung, Ruhe und ein wenig Exotik verströmt. Das gelang dem Hamburger Innenarchitekturbüro Flum Design mit Mittelmeerfarben; Gelb- und Orangetöne und frisches Türkis dominieren.
Die damalige Neupositionierung fiel in eine schwierige Zeit. Die Kurhotellerie kämpfte ums Überleben. Die negativen Auswirkungen des von der Bundesregierung beschlossenen Programms, das sinnigerweise „Wachstum und Beschäftigung” hieß, wurden deutlich. Eine Umfrage bei Kurdirektoren wichtiger deutscher Heilbäder zeigte den dramatischen Rückgang. Der Kahlschlag im Reha-Bereich traf auch den Einzelhandel und die Gastronomie, deren Umsätze ebenfalls schrumpfen.
In Bad Griesbach ging die Zahl der Übernachtungen 1997 um 14,7 % im Kurgebiet und in der Stadt und Umgebung um 16,02 % zurück. In absoluten Zahlen eine Reduktion von 1,224 Mill. auf 1,039 Mill.
In Bad Neuenahrverringerten sich in den ersten neuen Monaten des Jahres ‘97 die Übernachtungen um 21 %, von 600 967 auf 474 883, zurück. Kurkliniken mußten im gleichen Zeitraum einen Verlust von 44,8 % verkraften.
In Bad Pyrmont wurden 1997 ca. 650 000 Übernachtungen registriert, im Verhältnis zu 1,2 Mill 1994. Heute sind es wieder ca. 700 000.
Diese Erholung ist allein den Anstrengungen der Privatwirtschaft zu danken und hier insbesondere der Hotellerie, die sich auf die Wünsche der Kundschaft einstellte und neue Nachfrage erzeugte.
Es ist nicht übertrieben formuliert, wenn man sagt, das Steigenberger Hotel Bad Pyrmont sei eine glanzvolle Erscheinung. Das Haus am Heiligenanger mit Blick auf den Kurpark, der als einer der schönsten Europas gilt, umfängt den Gast wohltuend. Dazu bei tragen das geschmackvolle Interieur und ein Service bei, wie man ihn in der gehobenen Hotellerie erwartet.
Direktor im Haus ist Arnoldus van Iersel, ein Steigenbergergewächs und seit 1978 bei der Firma. Er kam 1993 von Bad Orb nach Bad Pyrmont und fühlt sich hier noch heute offensichtlich wohl in der Stadt mit 16 anerkannten Heilquellen. Seine Gäste sind im Schnitt 57 Jahre alt (die in Bad Pyrmont 66). Sie bleiben in der Regel eine Woche und kommen ins Haus, weil sie Golfspielen wollen, der Wellness oder der Kulinarik wegen. Im Gourmetrestaurant wird leichte deutsche Küche serviert, Versuche mit der asiatischen wurden mangels Resonanz wieder zurückgefahren. Das Haus braucht noch ein rustikales Restaurant, worüber van Iersel z. Zt. mit der Niedersächsischen Landesregierung verhandelt. 75 % der Gäste im Haus sind in Urlaub, 25 % in Geschäften unterwegs oder Seminaristen. Für sie gibt es fünf Tagungsräume und den Fürstensaal, in dem sich vor zwei Jahren 16 Ministerpräsidenten und der Bundespräsident versammelten.
Den Zauber des Orients kann man in „Serail Spa“ erleben. Das ist die Bezeichnung für eine Schönheitsfarm, die ihren Namen zu recht trägt. Unter der Obhut von Iris Zetsche, eine Pyrmonter Innenarchitektin, wurde ein 1 500 m2 großer Bereich im Stil des Hauses und mit antiken Möbeln eingerichtet. Es entstanden neun Behandlungsräume, in denen die unterschiedlichen Anwendungen erfahren werden können.
Eine staatlich geprüfte Kosmetikerin und Podologin, Gudrun Meyer, kümmert sich mit sieben Mitarbeitern - darunter Physiotherapeuten, Masseure und Kosmetikerinnen - um das Wohlbefinden. „Wir wollen individuell auf jeden Gast eingehen und seine Wünsche erfüllen. Dabei ist die fachliche Kompetenz ebenso wichtig wie ein freundlicher Service, der den Gästen ein Wohlfühlerlebnis vermittelt“, sagt Gudrun Meyer, die als ausgebildete Permanet-Stylistin auch dauerhaftes Make-up anbietet. Daneben werden unter ärztlicher Leitung und nach ausführlicher Beratung Faltenunterspritzung mit Hyaloron-Säure und Faltenbehandlung mit Botolinum-Toxin ermöglicht
Neben klassischen Massagen und Anwendungen wie Lymphdrainagen oder Fußreflexzonenmassage greift man im „Serail Spa“ gerne neue Trends auf. So entspannt man bei den Schwingungen tibetischer Klangschalen, taucht in das Thalasso-Bad ein oder gönnt sich eine Lomi Lomi Nui-Massage mit hawaiianschem Kokusnussöl.
Das „Serail Spa“ ist Bestandteil eine Bade- und Saunalandschaft mit großzügigem Pool und Restauration. Auch dieser Bereich hat einen Clou: eine Salzgrotte, in der man laut Werbeaussage in einer Stunde soviel für seine Gesundheit tun kann, wie an einem ganzen Tag am Meer. Jedenfalls hat man nach einen Tag in dieser Wellnesswelt Lust auf mehr.
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