Zum Melken freigegeben?

In die Reihen der Kommunen, welche die Hotellerie abkassieren wollen, hat sich nun München eingegliedert. Der rot-grüne Stadtrat hat beschlossen, Logis in Beherbergungsbetrieben mit einer Abgabe zu belegen in Höhe von # 2,50 je Erwachsenen. Man erhofft sich hiervon Mehreinnahmen in Höhe von # 20 Mill. jährlich, was bei 8 Mill. registrierten Übernachtungen eine realistische Zahl ist. Definiert wird sie als „Kulturabgabe“.
Keine Frage, die Münchner Hotels (ca. 380 sind nennenswert) können die # 2,50 auf die Preise aufschlagen. Falls sie sie in der Rechnung ausweisen, fängt der Ärger schon an. Die Businesskundschaft wird sich weigern sie zu zahlen, weil das Kulturangebot der Stadt nicht wahrgenommen wird und Touristen werden anderweitig trachten sich zu wehren, ganz abgesehen davon, daß niemand sein Geld zweimal ausgeben kann. Wer es an der Rezeption hergibt, kann es nicht im Biergarten lassen.
Aber Polen ist noch nicht verloren, die Stadtverwaltung muß den Beschluß des Stadtrats noch durchbringen. Zuständig ist in Bayern für so etwas zunächst der Regierungspräsident und danach der Innenminister. Man wird sehen, ob sie die Hotellerie zum Melken freigeben.
Ärgerlich, daß das Abkassieren ein Trend ist. Auch im Ausland rühren sich interessierte Kreise. In Rom wird erwogen, der gehobenen Hotellerie # 10,- pro Übernachtung abzuverlangen. Dem Vernehmen nach wollen die Stadträte in Stuttgart und Erfurt auch ihre Einnahmen verbessern, in dem sie sich in die touristische Wertschöpfung einschalten Aber noch ist nichts amtlich. Köln wartet auf die Zustimmung aus Düsseldorf schon ziemlich lange. Und sollte eine Oberbehörde dem Ansinnen eine Abfuhr erteilen, bleibt der Spuk vielleicht ein Spuk.




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