Futtermittel sind keine Lebensmittel

Die Spuren von Dioxin, die in Lebensmitteln gefunden wurden, verunsichern die Konsumenten und erschüttern die Republik, weil sich die Exekutive darüber streitet, wer für das verantwortlich sei und wer welche Fehler gemacht habe, sei es bei der Kontrolle oder Kommunikation. Es ist zu natürlich, mit dem Finger auf die Hersteller zu zeigen, weil sie Fettsäuren, die als Schmierstoff weiter verarbeitet werden sollten, in den Nahrungsmittelkreislauf brachten. Das ist eine Schweinerei, aber sie hätte im Vorfeld vielleicht verhindert werden können, wenn man sich bei den Futtermitteln das Lebensmittelrecht zum Vorbild genommen hätte. Hier gibt es seit Anfang 2006 europaweite Vorschriften, die verhindern, daß etwas passiert. Alle Betriebe, die Lebensmittel verarbeiten und in Verkehr bringen sind gesetzlich verpflichtet (auch kleine Restaurants und mittelständische Unternehmen!), die Vermeidung, bzw. Lenkung von kritischen Zuständen zu dokumentieren. Die Sache wird unter HACCP subsumiert, was die Abkürzung für „Hazard Analysis Critical Control Points“ ist und meint Gefahrenanalyse und Kontrolle - und zwar auf allen Stufen der Zubereitung, Verarbeitung, Herstellung, Verpackung, Lagerung, Beförderung, Verteilung, Behandlung und des Verkaufs von Lebensmitteln. Das ist zwar lästig und so manchem Koch wurden in der Anfangsphase die Haare grau, bei dem was alles zu beachten ist, ebenso den Betriebsleitern in der Foodwirtschaft. Aber Lebensnittelskandale sind seltener geworden. Warum wendet man das nicht einfach bei Futtermitteln an? Kriminelle Machenschaften sind dadurch nicht ausgeschlossen, aber sie werden erschwert, ganz verhindern kann man sie nie.




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